LiSchas bisher größtes Medizin Camp - Oktober 2012
Vom 16.-17.10.2012 führten wir, LiScha und USD Nepal, gemeinsam mit unserem deutschen Partnerverein „sundar sansar e.V.” und einem nepalesischen Medizinerteam aus Kathmandu und Bharatpur, unser bisher größtes Medizin-Camp durch. Das Ärzteteam dieses Camps umfasste Allgemeinmediziner, einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt, ein großes Gynäkologinnen-Team, ein Zahnarzt-Team, Apotheker, mehrere Krankenschwestern und viele, viele freiwillige Helfer. Unterstützt wurden wir von Sandra Ihlein, der Vorstandsvorsitzenden des deutschen Vereins „sundar sansar e.V.” und dem „LiScha-Himalaya-Mitglied" Max-Friedemann Kretschmer, der ein dreiwöchiges Praktikum hier in Nepal in unserer Projektregion absolvierte.
Es ist schon dunkel, als die Ersten des großen Medizin-Camp-Teams nach einer langen Anfahrt und einem strapaziösen Aufstieg das Schulgelände von Silinge erreichen. Unter ihnen ist auch Sandra Ihlein, die u. a. deshalb den weiten Weg von Deutschland auf sich genommen hat, um dieses Medizin-Camp hautnah miterleben zu können. Bereits das zweite Camp dieser Art führen wir zwei Vereine nun schon gemeinsam in unserer Projektregion Kankada durch – eine gute Zusammenarbeit, die Früchte trägt!
Nach der traditionell nepalesischen „Herzlich Willkommen“-Zeremonie mit einer Mala ("Kette" aus frischen Blüten gefertigt) und einer Tika ("Segenspunkt" auf der Stirn - meist rote Pulverfarbe) können alle in die wohl verdiente Pause gehen und ein Abendessen in rustikaler „Silinge-Atmosphäre“ genießen mit Stirnlampen als Beleuchtung, Schulbänken als Sitzmöglichkeit und einem wundervollen Ausblick auf den nächtlichen Sternenhimmel. Erst am nächsten Morgen kann sich Sandra ein Bild von der Landschaft und den Lebensbedingungen hier machen bevor die Vorbereitungsarbeiten für das Medizin-Camp beginnen.
Es dauert nicht lange und das gesamte zur Klinik umfunktionierte Schulgelände füllt sich mit Menschen. Die Helfer haben alle Hände voll zu tun, die Daten aufzunehmen und jeden neuen Patienten in die jeweiligen Behandlungszimmer zu leiten. Überall vor und in den Räumen sitzen oder stehen nun Schlangen von Menschen. Viele sind Stunden gelaufen, um die Chance auf eine medizinische Behandlung nutzen zu können. Eine wichtige Chance für sie, da es Region weder Ärzte noch Gesundheitsstationen gibt.
Sandra wird mobile Helferin vor Ort – da, wo Hilfe benötigt wird, ist sie anzutreffen. Eine gute Möglichkeit für sie wieder ein bisschen Nepali zu sprechen und in Kontakt mit den Menschen hier zu kommen.
Max-Friedemann ist zum Assistenten des Zahnarzt-Teams geworden und kann jedem Patienten eine Zahnbürste und Zahncreme überreichen. Zwei – drei Sätze Nepali und schon kann es für ihn losgehen.
Aber nicht nur Sandra und Max-Friedemann gönnen sich kaum eine Pause. Die Ärzte-Teams untersuchen fast ohne Unterlass Patient für Patient – von ganz jung bis ganz alt.
Nach zwei Tagen vollem Einsatz sind wir alle etwas erschöpft aber glücklich! Allein die unglaubliche Anzahl von über 900 behandelten Patienten zeigt, wie groß der Bedarf unter der Bevölkerung war und wie wertvoll ein gut eingearbeitetes Team ist!
Fazit des Medizin Camps:
- Über 900 Menschen wurden behandelt
- Gebärmutterhals-Krebs-Test für alle Frauen angeboten
- knapp 90 Zähne wurden gezogen
- Alle Patienten erhielten eine Zahnbürste und Zahncreme
- die Patienten wurden mit den notwendigen Medikamenten versorgt
- es wurden Dringlichkeitslisten für Folgebehandlungen (Operationen) erstellt
- Über 60 Menschen haben am Medizin Camp mitgewirkt, darunter unser Partnerverein „USD Nepal“, Allgemeinmediziner, ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt, ein großes Gynäkologinnen-Team, Zahnärzte, Apotheker, Krankenschwestern, Gesundheitshelfer, ein Koch und Küchenhelfer, der „Wasserholdienst“, Freiwillige (meist Lehrer und Eltern unserer Patenmädchen), Sandra Ihlein von „sundar sansar e.V.” und wir von „LiScha Himalaya e.V.”.
Die Gesamtkosten des Medizin Camps belaufen sich auf ca. 8.400 EUR, d.h. es entfallen durchschnittlich nur 9,33 EUR auf jeden einzelnen Patienten.
Wir von „LiScha Himalaya e.V.” möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die uns geholfen haben, den Menschen von Kankada diese medizinische Versorgung bereitstellen zu können. Ein besonderer Dank geht an unseren deutschen Partnerverein „sundar sansar e.V.”, an Familie Heinrich/Krautwurst und Frau Hansen-Hogrefe, die durch ihre finanzielle Unterstützung dieses Camp erst ermöglicht haben, an unseren Partnerverein „USD“ in Nepal für die gute Vorbereitung und Umsetzung und an das Medizinerteam für den großartigen Einsatz!
Für die Zukunft hoffen wir weiterhin auf Menschen, die unser „Medizin-Hilfe-direkt”–Projekt finanziell unterstützen und so mithelfen, der Bevölkerung unserer Projektregion die so notwendige medizinische Versorgung zu ermöglichen.
Danke und Namasté